Zielona Góra vorgestellt

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Zielona Góra, deutsch Grünberg in Schlesien, ist eine Großstadt mit rund 138.500 Einwohnern (Januar 2015) und neben Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe) eine der beiden Hauptstädte der polnischen Woiwodschaft Lebus. Sie ist kreisfreie und Universitätsstadt.

Geschichte

Grünberg gehörte zum Herzogtum Glogau und wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt.[3] Zu diesem Zeitpunkt besaß sie bereits Stadtrecht und Weichbildrecht. Nach einer Chronik sollen die Ursprünge der Stadt in einer 1222 errichteten Meierei liegen, um die eine Ansiedlung entstand. Um 1272 wurde nordwestlich von Grünberg eine Burg errichtet.

Im 17. Jahrhundert gab es 800 Tuchmacher in Grünberg. 1627 brannte die Stadt ab.

Grünberg i. Schles. war ab 1816 Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises im Regierungsbezirk Liegnitz in der preußischen Provinz Schlesien des Deutschen Reichs. Um 1900 hatte die Stadt Grünberg zwei evangelische Kirchen, eine katholische Kirche, eine Synagoge, ein Realgymnasium und ein Amtsgericht.

Von 1919 bis 1938 und von 1941 bis 1945 gehörte Grünberg zur Provinz Niederschlesien. Vom 1. April 1922 an bildete die Stadt einen eigenen Stadtkreis. Die Kreisfreiheit wurde aber zum 1. Oktober 1933 wieder aufgehoben, so dass die Stadt bei Ende des Zweiten Weltkrieges wieder Teil des Landkreises Grünberg i. Schles. war.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Grünberg im Februar 1945 von der Roten Armee besetzt. Soweit die Bewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Grünberg vertrieben bzw. später zwangsausgesiedelt und durch Polen ersetzt. Die Polen führten für Grünberg im März 1945 die Ortsbezeichnung Zielona Góra ein, die übersetzt grüner Berg bedeutet.

Sehenswürdigkeiten

  • Die katholische Stadtpfarrkirche St. Hedwig (Konkatedra św. Jadwigi) ist das älteste Bauwerk der Stadt und wurde im Jahr 1294 fertiggestellt. Mit der Reformation protestantisch geworden, ist sie seit 1651 wieder eine katholische Kirche und heute Konkathedrale des Bistums Zielona Góra-Gorzów.
  • Die katholische Kirche der Heiligen Mutter Gottes von Tschenstochau (Kościół Matki Boskiej Częstochowskiej) wurde von 1746 bis 1748 als evangelische Bethauskirche in Fachwerkbauweise errichtet. Im 19. Jahrhundert wurde der steinerne, schinkelsche Frontturm ergänzt. Seit 1945 ist sie katholische Pfarrkirche, und es findet sich eine Kopie der Schwarzen Madonna von Tschenstochau im Hauptaltar.
  • Die ehemals evangelische Erlöserkirche (Kościół Najświętszego Zbawiciela) wurde von 1915 bis 1917 erbaut.
  • Die heutige Evangelisch-Augsburgische Kirche wurde nach Entwurf des Architekten Emil Friede (1857–1947) von 1909 bis 1911 im neubarocken Stil mit eingezogenem Turm für die Gemeinde der Altlutheraner erbaut und dient nach vorübergehender katholischer Nutzung zwischen 1945 und 1950 der polnischen evangelischen Gemeinde.
  • Das Rathaus mit hohem Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert wurde im 18. und 19. Jahrhundert in barocken und klassizistischen Formen umgebaut.

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  • Park Winny/Palmiarnia (Weingarten/Palmenhaus): Das Palmenhaus befindet sich auf einer Anhöhe, entstand 1961 aus dem Winzerhäuschen und ist seitdem eines der Wahrzeichen der Stadt.
  • Der 35 m hohe Bade-, bzw. Hungerturm (Wieża głodowa) ist ein Relikt der ehemaligen Wehrmauern und war ein Teil des dritten, Neuen Stadttores, das im Jahre 1487 erbaut wurde.
  • Im Ortsteil Drzonów gibt es seit 1985 das Lebuser Militärmuseum. In einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wird eine umfangreiche Ausstellung zum Militärwesen in Polen gezeigt. Im 4 ha großen Außengelände stehen Original-Exponate von Panzern, Kanonen, Raketen und Flugzeugen, überwiegend Baumuster von in der polnischen Armee und Luftwaffe verwendeten Modellen.
  • Im südlich der Innenstadt gelegenen Ortsteil Ochla befindet sich auf 117 ha Fläche ein Freilichtmuseum dörflicher Kultur, das sog. Ethnografisches Freilichtmuseum.

Instalacja zg

Weinbau

Bei Grünberg befindet sich mit ca. 200 ha eines der größten zusammenhängenden Weinanbaugebiete Polens (es befindet sich noch ein weiteres in Warka bei Warschau). Angebaut werden hier und in der Umgebung vor allem Weißweine. Die ersten Weinberge entstanden um das Jahr 1314. 50 Kilometer von Grünberg entfernt, im Kloster Paradies (Klasztor Paradyż), haben Mönche bereits im Jahr 1250 die ersten Weinberge errichtet. Zu besten Zeiten waren es über 4.000 in der Gegend, und in Grünberg selbst 2.500. Die Weintrauben wurden auch zur Sektherstellung in der 1826 hier gegründeten ältesten deutschen Sektkellerei genutzt. Ein bekannter Weißwein aus dieser Gegend ist der Monte Verde (Grünberg).

Zu Zeiten des Sozialismus kam der Weinbau fast völlig zum Erliegen. Seit 1990 wird er wieder verstärkt betrieben. Es gilt heute als das nördlichste geschlossene Weinbaugebiet der Welt. Für die mittlere Zukunft ist eine starke Ausweitung der polnischen Rebflächen vorgesehen.

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